LG München I moniert zu hohe Zinsprognosen bei Life Invest Deutschland I

Das Landgericht München I hat in seinem Urteil vom 03.04.2017 die Hannover Leasing Treuhand-Vermögensverwaltung GmbH zu Schadenersatz gegenüber Anlegern verpflichtet. Nach Ansicht der Richter seien die Angaben zu den Zinsprognosen im Prospekt zu der Beteiligung an der Hannover Leasing Life Invest Deutschland I GmbH & Co. KG zu hoch gewesen ...

Anlegern, die ab Juni 2007 eine Beteiligung an der Hannover Leasing Life Invest Deutschland I GmbH & Co. KG aufgrund der Angaben im Emissionsprospekt gezeichnet haben, steht nach dem oben genannten Urteil des LG München I Schadenersatz zu (AZ: 28 O 2272/16).

Emissionsprospekt fehlerhaft

Weil im Emissionsprospekt dieses Finanzprodukts mit einer überdurchschnittlichen Verzinsung für die Rückkaufswerte von Lebensversicherungen geworben wurde, in die der Fonds investiert, haben die Münchner Richter diesen als fehlerhaft eingestuft.

Ein gerichtliches Sachverständigengutachten hat ergeben, dass der Prognose zur Entwicklung der Zertifikate deutlich zu hohe Zinssätze zugrunde gelegt worden sind.

Zinsversprechen zu hoch eingestuft

So habe die maßgebliche Rating-Agentur für das Jahr 2007 lediglich eine Verzinsung von 4,24 % als Branchendurchschnitt ermittelt, während die Fondsgesellschaft 6 % und 7 % jährlich im Prospekt angegeben hatte. Das LG München I ist daher zu dem Schluss gekommen, dass die zukünftige Wertentwicklung der Beteiligung im Prospekt zu positiv dargestellt worden sei.

Die Hannover Leasing Treuhand-Vermögensverwaltung GmbH ist demnach gegenüber sämtlichen klagenden Anlegern verpflichtet, vollen Schadenersatz Zug um Zug gegen Rückübertragung der Beteiligung zu leisten.

Verjährung droht ! Anleger müssen rasch reagieren….

Betroffene müssen sich mit der Durchsetzung ihrer etwaigen Schadenersatzansprüche jedoch beeilen, da solche Ansprüche Tag genau zehn Jahre nach Vertragsschluss verjähren! Dabei maßgeblich für den Beginn ist grundsätzlich der Tag der Unterzeichnung der Beitrittserklärung.

Hohe Verluste statt sichere Anlage ...

Der geschlossene Fonds, der in gebrauchte Lebensversicherung investiert, die in Zertifikaten gebündelt gestaffelt auslaufen, wurden seinerzeit als „sicherheitsorientiert", "steueroptimiert", "renditemaximiert“ und als „das beste konservative Produkt 2007“ beworben.

Nun verlieren Anleger wohl einen Teil oder Großteil ihres Geldes, da die versprochenen Renditen nicht erzielt werden können, die vollmundige Anpreisungen somit wie so oft lediglich Luftschlösser darstellten. Wie bei nahezu sämtlichen geschlossenen Fonds kann sogar der Totalverlust drohen !

Wir raten betroffenen Verbrauchern dringend an, sich kompetente Hilfe zu holen und die Hannover Leasing Treuhand-Vermögensverwaltung auf Schadenersatz zu verklagen oder sonstige verjährungshemmende Maßnahmen einzuleiten.

Aufgrund dieses Urteils stehen die Chancen gut, etwaigen Schaden ersetzt zu erhalten.

Für eine erste Vorprüfung Ihrer Ansprüche stehen wir selbstverständlich zur Verfügung.

 

Patrick M. Zagni

Rechtsanwalt / Fachanwalt für
Bank- und Kapitalmarktrecht