Der Lehman-Skandal ist noch nicht vergessen, da steht der Ruf der Haspa erneut auf dem Spiel

Diesmal geht es um Zertifikate der Schweizer Bank UBS, die Mitarbeiter der Hamburger Sparkasse (Haspa) offensichtlich im großen Stil vertrieben haben. Die betroffenen Haspa-Kunden sind sauer, da zu befürchten ist, daß ihr Geld weg ist ....

Die Anlageberater der Haspa hatten nicht nur Papiere der US-Pleitebank Lehman Brothers verkauft, sondern auch ein Zertifikat der Schweizer Bank UBS - das jetzt ebenfalls praktisch nichts mehr wert ist. Nur "sehr wenige" Kunden seien betroffen, so die Haspa. Die Verbraucherzentrale dagegen spricht von einer "großen Zahl" von Geschädigten.

Nach Auswertung zahlreicher Beratungsgespräche kommt Rechtsanwalt Patrick M. Zagni zum Schluß: "In einigen Fällen war die Anlageberatung völlig unzureichend." Parallelen zu den Lehman-Zertifikaten drängen sich auf: die erheblichen Risiken wurden verschwiegen, teilweise wurde das riskante Zertifikat als sichere Anlage verkauft.

Die Haspa habe das fragliche Papier "UBS Stars Express" insbesondere mit dem Argument verkauft, dass es auf zehn soliden Dax-Werten basiere. Darunter befand sich auch die Hypo Real Estate. Als dieses Unternehmen im Zuge der Finanzkrise verstaatlicht wurde, zog die UBS-Bank die Reißleine und kündigte die Zertifikate vorzeitig - ursprünglich war das Laufzeitende auf den 13.05.2011 festgelegt.

Pro Anteil erhalten die Kunden jetzt noch EURO 2,62 - gekauft hatten sie bei Emission am 19.03.2007 zu einem Kurs von EURO 101,00 (inkl. Ausgabeaufschlag).

Haspa-Sprecher Rainer Wünsche: "Unsere Anlageberater haben selbstverständlich über Chancen und Risiken aufgeklärt. 2007 konnte niemand mit der Wirtschaftskrise rechnen, die uns 2008 ereilte."

Die Verbraucherzentrale kritisiert, dass einige Kunden mit 50 Prozent des Verlusts entschädigt werden, andere aber gar nichts bekommen. Wünsche dazu: "Es ist richtig, dass wir uns mit einigen Kunden bereits auf dem Kulanzwege geeinigt haben."

Wir raten geschädigten Kunden an, ihre Schadenersatzansprüche fachkundig prüfen zu lassen.

 

Patrick M. Zagni

Rechtsanwalt / Fachanwalt für
Bank- und Kapitalmarktrecht