Riskantes Investment: hohe Risiken, wenig Ertrag, Totalverluste – Anleger haben keine Freude

Sie waren jahrelang ein Renner unter den Vermittlern: so genannte Lebensversicherungsfonds. Dabei handelt es sich um Finanzprodukte, die – je nach Ausgestaltung - auf dem Zweitmarkt Lebensversicherungspolicen in den USA, in Großbritannien oder in Deutschland erwerben sollten ...

Die Fondsgesellschaften kaufen die Policen auf, die Versicherungsnehmer zurückgeben bzw. verkaufen müssen.

Der Gewinn für die Fondsgesellschaft und die Anleger soll insbesondere in der Differenz zwischen dem Rückkaufswert beim vorzeitigen Verkauf einer Lebensversicherung und dem rechnerischen Marktwert liegen, wenn die Lebensversicherung bis zum Ende der Laufzeit nicht aufgelöst wird. Das Fondsmanagement bietet verkaufswilligen Versicherungsnehmern hierbei einen kleinen Aufschlag auf den Rückkaufswert, den die Versicherungsnehmer bei einer Kündigung ihrer Police von der Versicherungsgesellschaft erhalten würden.

Der Verkäufer der Versicherungspolice erhält vom Fonds den vereinbarten Kaufpreis, bleibt aber auch nach der Veräußerung in der Regel weiterhin versicherte Person. Die für den Versicherungsvertrag fälligen Prämienzahlungen werden von der Fondsgesellschaft übernommen, die beim Tod des Versicherten dann die vereinbarte Ablaufleistung bzw. Versicherungssumme erhält.

Ertrag stellt reine Spekualtion dar ....

Der Lebensversicherungsfonds spekuliert demnach im Endeffekt auf ein baldmöglichstes Sterben des Versicherten, um in den Genuss einer möglichst hohen Ablaufleistung zu kommen. Solche Fonds eignen sich allerdings nicht für Anleger, die kurz- bis mittelfristig investieren, vor allem die sicher im Sinne des Kapitalerhalts ihr Geld anlegen wollen. Lebensversicherungsfonds sind nämlich hoch komplexe und riskante Anlageprodukte, als unternehmerische Beteiligung besteht grundsätzlich das Risiko des Totalverlustes.

Dass der Anleger noch gar nicht weiß, in welche Produkte der Fonds investiert (so genanntes blind-pool), macht das Risiko noch um einiges höher. In der Regel werden Struktur und Funktionsweise solcher Fonds, in der Regel in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft, in den Beratungsgesprächen überhaupt nicht erwähnt. Sofern Risiken überhaupt angesprochen werden, werden diese schön gerechnet und verharmlost.

Auch über die immensen Provisionen, die der Vertrieb erhält, erfolgen keinerlei Hinweise. Es zeigt sich mitunter erst nach Jahren, dass die seinerzeitigen Versprechungen gegenüber den Anlegern nicht zutreffen: zugesicherte Ausschüttungen bleiben aus, Nachschüsse drohen, im allerschlimmsten Fall erfolgt die Liquidation und der Totalverlust des Anlegergeldes.

Diese Fonds eignen sich jedenfalls nicht als Altersvorsorge, wie in der Werbung oftmals suggeriert. In einigen Fällen droht aufgrund erheblicher finanzieller Schwierigkeiten der Totalverlust der Anlegergelder !

Razzia bei Fondsinitiator Berlin Atlantic Capital BAC - doch alles Betrug ?

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat zwischenzeitlich ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue und des Kapitalanlagebetrugs eingeleitet und die Geschäftsräume der BAC und Privaträume des Managements durchsuchen lassen.

In sämtlichen Fällen sollten Anleger dieser riskanten Produkte ihre etwaigen Schadenersatzansprüche gegenüber dem Berater bzw. der dahinter stehenden Vertriebsgesellschaft fachkundig prüfen und geltend machen.

Schadenersatzansprüche prüfen lassen ...

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Patrick M. Zagni vertritt bereits zahlreiche Anleger diverser Lebensversicherungsfonds, die sowohl gegenüber den Initiatoren, Beratern als auch teilweise finanzierenden Banken Ansprüche geltend machen. Erste Haftungsurteile sind bereits gesprochen worden.

Ombudsspruch des Bankenverbands gegen Commerzbank AG zugunsten Anleger ...

In einem von Rechtsanwalt und Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Patrick M. Zagni eingeleiteten Schlichtungsverfahrens beim Bundesverband deutscher Banken e.V. (Schlichtungsstelle der privaten Banken) erging am 18.11.2011 ein Schlichtungsspruch zugunsten des Bankkunden. Dieser hatte sich auf Empfehlung eines Mitarbeiters der Commerzbank AG in 2007 am "MPC Rendite Fonds Leben plus" des Emissionshauses Münchmeyer Petersen Capital AG beteiligt. Die Bank wurde dazu verurteilt, den Gesamtinvestitionsbetrag gegen Übertragung des Fondsanteils zu erstatten.

Nachfolgende Fonds sind als Lebensversicherungsfonds konstruiert (Beispiele von diversen Emittenten) und haben teilweise erhebliche finanzielle Schwierigkeiten:

BVT Life Bond Fund (II und III) / db Kompass Life / GAF Activ Life 1 und 2 / HSC Optivita UK (I bis XI) bzw. USA / HSC Optivita Deutschland / HVBFF Life Britannia 1 und Wealth Cap Life Britannia 2 / HVBFF Life USA 1 und 2 bzw. Wealth Cap Life USA 3 und 4 / König & Cie. Britische Leben Renditefonds / König & Cie. Deutsche Leben I bis III / Berlin Atlantic Capital (BAC) Life Trust Fonds 1 bis 14 / MPC Rendite Fonds Leben plus / MPC Rendite Fonds Britische Leben plus (I bis III) / Ideenkapital Prorendita 2 bis 5 / HPC US Life (1 bis 4) / Lloyd Britische Kapital Leben (I bis VIII) / WestLB Trust (1 bis 4) / Rothmann & Cie. TrustFonds UK / US Life 2 Renditefonds / Life Value (I und II) von Dr. Peters / Chorus Life 1 Deutschland / Nr. 175 (182) Life Invest Deutschland I (II) / Lloyd Brit. Kapital Leben IV GmbH & Co. KG oder MPC Rendite-Fonds Leben plus (II bis VII).

Für eine erste Vorprüfung Ihrer Ansprüche stehen wir selbstverständlich zur Verfügung.

Patrick M. Zagni

Rechtsanwalt / Fachanwalt für
Bank- und Kapitalmarktrecht